Blog – Beelitz Brandenburg

News … Spargelfest Spargelhöfe Kultur Schmiedehof Kunst Goethesaal

#Beelitz #Fairtrade : „Fair-Handlungssache“ – Beelitz will als zweite Stadt in Brandenburg Fairtrade-Town werden

Posted by web-bb.de - November 21, 2017

Der Preisunterschied gar nicht so groß: Für knapp sieben Euro erhält man bereits ein Kilo Fairtrade-Kaffee. Der schmeckt vielleicht nicht immer anders als herkömmlicher – aber man kann die Herkunft der Bohnen genau zurückverfolgen. Und man hat die Gewähr, dass Anbau, Ernte und Weiterverarbeitung unter menschenwürdigen Bedingungen erfolgt sind. Genau so ist es auch mit Textilien, Blumen, Gewürzen und vielen anderen Produkten, die das Fairtrade-Siegel tragen.

Die Stadt Beelitz will sich der internationalen Bewegung, die den sogenannten „fairen Handel“ vor allem mit Ländern in der Dritten Welt fördert, anschließen und als zweite Stadt in Brandenburg den Titel „Fairtrade-Town“ erwerben. Bislang darf sich nur Eberswalde so nennen. Dabei bedarf es gar nicht viel, um auf diesem Wege ein Zeichen zu setzen: Unter anderem müssen Fairtrade-Produkte in öffentlichen Einrichtungen angeboten werden, mindestens fünf Gewerbetreibende – Maßstab ist die Einwohnerzahl – müssen ebenfalls jeweils zwei Erzeugnisse mit dem grün-blauen-Siegel in ihrem Sortiment haben.

Coffee Beans with Organic/Bio and Fairtrade mark

Bilddatei : Copyright: TransFair e.V.

www.beelitzer-nachrichten.com/aktuell/extrablatt/20171030/

Zudem soll es Projekte in den Bildungsstätten geben. Die institutionellen Voraussetzungen hat die Stadt indes bereits geschaffen: Ein Beschluss, dass Beelitz sich beim Verein „Fairtrade Deutschland“ um den Titel bewirbt, ist durch die Stadtverordnetenversammlung bereits im September gefasst worden – einstimmig. Mittlerweile hat sich auch die Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Gewerbe, Kirche, Politik und Verwaltung, die den Bewerbungsprozess begleitet, konstituiert. Die fachliche Leitung hat Michael Steinland übernommen, der als Projektkoordinator seit diesem Jahr für Beelitz im Einsatz ist. Die Stelle wird vom Bund gefördert.

„Die Bundesregierung verfolgt den Ansatz, nicht mehr allein und exklusiv Entwicklungshilfe zu betreiben“, erläutert Steinland. Mittlerweile habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch Kommunen einen wesentlichen Beitrag leisten könnten, wenn sie mit Partnern in der Dritten Welt zusammenarbeiten. Einen ersten Ansatzpunkt für eine solche Zusammenarbeit gibt es bereits: Ende August hatte die Botschafterin der lateinamerikanischen Republik Nicaragua, Karla Luzette Beteta Brenes, die Spargelstadt besucht und den Erfahrungsaustausch mit einer landwirtschaftlich geprägten Region in ihrem Heimatland vorgeschlagen.

Dieser Vorschlag soll in nächster Zeit weiterverfolgt und – idealerweise – auch im Hinblick auf eine Beelitzer Landesgartenschau 2022 mit konkreten Projekten untersetzt werden. Zunächst sollen jedoch erst einmal weitere Mitstreiter in der Spargelstadt selbst gefunden werden, die sich der Fairtrade-Idee anschließen – in den Vereinen, in der Wirtschaft und der Bürgerschaft insgesamt.

Das Fairtrade-Prinzip…

… verbindet Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen über den schlichten Austausch von Geld und Ware hinaus, unter anderem in Form von Partnerschaften und Projekten. Die Wurzeln der Bewegung gehen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück, Standards wurden vor 25 Jahren mit der Einführung eines einheitlichen Siegels geschaffen. Zu den Standards gehört die Zahlung von Preisen, die Kleinbauernfamilien ein auskömmliches Leben ermöglichen, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern, Einhaltung von Kinderrechten, die Gleichberechtigung von Frauen, Transparenz für die Verbraucher und zunehmend auch die Berücksichtigung ökologischer Aspekte. In Deutschland gibt es mittlerweile über 600 „Fairtrade-Towns“. Die Zahl der Arbeiter und Kleinbauern, die vom Fairtrade profitieren, wird auf mittlerweile 1,66 Millionen beziffert, sie gehören zu 1240 Produzentenorganisationen in 75 Ländern.

Herzliche Grüße aus Beelitz,

Thomas Lähns

Pressestelle der Stadt Beelitz

Tel. (033204) 391 38

Fax: (033204) 391 35

Email: laehns

www.beelitzer-nachrichten.com

.
.
.
.
.

Hinterlasse einen Kommentar